Bayern als guter Kompromiß - oder warum ein konservativer Bayern-Vermeider nun (Ost-)Bayern mag.
Werte Familie Schießl
Unsere diesjährige Urlaubswoche basiert auf einem Kompromiß. Wie sich bald herausstellte war es ein guter.
Doch der Reihe nach:
Ich als auf die 50 zugehender und konservativer (urlaubsspezifisch) eingestellter Camper wollte natürlich dorthin wo es schön ist!
Und wo ist es schön?
An einem Ort, an dem man auch schon einmal war und man(n) sich noch daran erinnern kann.
Also nicht Bayern - da war ich ja noch nie!
Jetzt kommt der erwähnte Kompromiß ins Spiel - und zwar in Form meiner Frau, die dieses Jahr unbedingt nach Bayern wollte.
Also im Internet gesucht, dank einer guten Beschreibung beim Campingplatz Weichselbrunn hängen geblieben und fündig geworden.
Einige nette Telefonate später waren wir in Bayern.
Um vorher nicht schwach zu werden, hatte ich Plätze mit Seeblick reservieren lassen. Da musste ich ja anreisen.
Auf jeden Fall sind wir für unseren (eher meinen) Mut nicht enttäuscht worden. Saubere sanitäre Anlagen, guter Stellplatz, eine nette Gastgeberfamilie nebst fleissigen Helfern und ein herrlicher See, der quasi der 'Hammer' ist.
Nur den einen oder anderen Meter länger hätte er sein können, denn nach gefühlten 10 Paddelschlägen waren wir fast durch.
Und auch Zickzack Fahren brachte uns nicht viel weiter.
Doch dank Herrn Schießl wurde dieses Problem unproblematisch gelöst und wir hatten einen Hänger für unsere drei Paddelboote am Haken (an der Anhängerkupplung). So konnten wir unserer Paddelleidenschaft in den Seen der schönen Umgebung ausgiebig nachgehen. Dafür ein extra Dankeschön.
Kurz gesagt: hier 'passt scho alles'.
Da ich den Campingplatz nun kenne, könnte es durchaus vorkommen, dass wir hier noch einmal anreisen werden. Vorausgesetzt meine Merkfähigkeit läßt dies dann noch zu. Das Alter, Herr Schießl, das Alter. Aber dann wäre das mit dem kurzen See nicht mehr so tragisch.
In diesem Sinne verbleiben wir sehr zufrieden mit freundlichen Grüßen
A. A. und E.
sowie die Leipziger Camperfreunde
Familie L. und F. und natürlich Dackel R.
Anmerkungen der Redaktion:
Herr A. sieht nicht sehr konservativ aus und spricht auch nicht so. Insofern ist seine Einschränkung von 'konservativ' auf Camper wichtig.
Dennoch: Ohne die Einwirkung durch seine Frau wären die drei Familien wohl tatsächlich nicht in Bayern gelandet.
Zum Problem des zu kurzen Sees: Dieses Problem war neu für mich, da ja immerhin etwa 4km ohne Umtragen schiffbar sind und 6km mit Umtragen. Nur der hier angrenzende Naturschutzteil Weichselbrunner Weiher ist nicht befahrbar. Diese drei Familien sind nun aber doch recht fortgeschrittene Kanuten oder Paddler und waren deshalb tatsächlich schnell durch. Mein Hinweis auf zickzack fahren wurde offenbar dankend umgesetzt, führte aber nicht zum Ziel (was wiederum nicht verwunderlich ist). Oder - wie es Herr A. formuliert: 'Brachte uns nicht viel weiter'. Das war aber eigentlich das Ziel: Langsamer vorankommen. Das hatte ich wohl nicht klar genug ausgedrückt.
Meinen zweiten Vorschlag, doch den naheliegenden Regen zu befahren, dort würden nämlich mehrere Tagestouren zur Auswahl stehen, konnten sie nicht umsetzen, weil die Faltboote und die Steine im Regen nicht kompatibel sind.
Meinen dritten Vorschlag, doch die altersbedingte Vergesslichkeit zeitweise zu forcieren und so den See mehrmals als immer neues Erlebnis zu genießen wollte er nicht gleich umsetzen, hat ihn aber am Ende seines Textes doch aufgegriffen. Das musste ich jetzt erklären, sonst wird der Text nicht verständlich.
Das Alter, von dem er spricht, sieht man ihm übrigens nicht an :-)
Also freue ich mich darauf, uns in alter Frische wiederzusehen. Wobei mir in diesem Zusammenhang auffällt, dass die Redewendung 'alte Frische' recht seltsam ist.
|