Der Hauptgrund für die Fahrt aus Mitteldeutschland nach Süden war die Gewißheit, Sonne zu haben. Das bedeutet für uns 2x2 Tage Fahrt. Mit 3 Kindern und einem Hund und Wohnwagen ist die Fahrt keine Erholung. Also habe ich sozusagen innerhalb des Urlaubes 4 Tage Nicht-Urlaub "gebucht".

Diese "Arbeitstage" kosten zusätzlich richtig Geld: Für Treibstoff, Maut und Auto-Verschleiß. 

Wenn ich andererseits annehme, dass ich in Süddeutschland 5 Tage Regen in 3 Wochen Urlaub durchschnittlich "buche", dann tausche ich also 4 stressige Fahrtage gegen 4 ruhige Regentage und habe noch einen weiteren Regentag gebucht. Bei besagtem Regen sitze ich im Vorzelt und lese, trinke Kaffee, spiele mit den Kindern - habe Urlaub.

Ist also schon ein gutes Geschäft, wenn ich nur bis hierher denke.

Geht aber noch weiter:

Der Süden kostet wegen der Sonnensicherheit in der Ferienzeit doppelt bis dreimal soviel pro Tag / Nacht wie ich hier bezahle. 

Wenn es wirklich so schön ist, wie man das sich immer vorstellt, wird es auch schon mal unangenehm heiß. Mit zunehmendem Alter ist das gar nicht so erholsam.

Ausserdem gibt es die absolute Schönwettergarantie auch dort nicht. Also tausche ich eigentlich nicht 5 Regentage gegen keinen, sondern durchschnittlich vielleicht 5 gegen 2 oder 3.

Kommt dazu, dass die Freundlichkeit im Süden in der vollen Zeit durchaus manchmal zu wünschen übrig lässt und die Kapazitäten der Sanitäranlagen manchmal dem Ansturm nicht recht gewachsen sind. Auch Schlange stehen für Frühstücksbrötchen ist nicht mein Traum. 

Das bedeutet also: Ich erkaufe eine fragwürdig höhere Freizeitqualität mit einem schmerzlichen Aufpreis. Das will und muß ich mir nicht leisten. Dafür hat man hier "All inclusive", dafür kann man hier jeden Tag zweimal gut essen gehen.

Anmerkung: Ich habe bewußt die Zahlen weggelassen, die dieser klar denkende Mensch mir vor 3 Jahren mitgegeben hatte. Aber von der Größenordnung her reden wir von einem weiteren Aufenthalt gleicher Länge bei uns! Bei den aktuellen Treibstoffpreisen erst recht.